Ein Überraschungssieg wurde es zwar nicht, aber die Vienna Amateure erkämpften sich in der 9. Runde der Wiener Stadtliga ein achtbares und völlig verdientes 1:1 (0:0) Remis gegen den FC Stadlau.
In dieser flotten, kampfbetonten, aber spielerisch nur mittelmäßigen Partie hätten die Blau-Gerlben sogar noch einen vollen Erfolg einfahren können, doch den höher eingeschätzten Gästen stand Göttin Fortuna zur Seite.
Ein Gewaltschuss von Sinan Apaydin in der Nachspielzeit kurz vor dem Abpfiff klatschte an die Latte.
Hektische 1. Hälfte
Die Amas mussten verletzungsbedingt Denis Bakici (Zerrung im rechten Knie) und Robert Topcic (Zerrung im linken Oberschenkel) vorgeben, dafür kehrten Kapitän Niko Dvoracek und Christoph Fehringer in die Mannschaft zurück.
Von Beginn weg verlief die Begegnung überaus spannend. Bereits in Minute zwei musste sich Stadlaus Keeper Neckam gehörig strecken, um einen Kopfball von Apaydin über die Latte zu drehen. Kurz danach landete die zweite einer Doppelecke der Gäste nur an der Aussenstange.
Glück für die Amas dann in der 6. Minute. Nach einer zu kurzen Abwehr kam Celik an den Ball und donnerte an die Querlatte. Keeper Stefan Stippl konnte sich nach einem Durchbruch der Stadlauer mit Bravour auszeichnen und einen Gegentreffer verhindern (22.).
Stadlau überlegen
Die Truppe von Erwin Cseh übernahm in der Folge immer mehr das Kommando, konnte aber in der Offensive keine Bäume ausreissen. Die Blau-Gelben hielten mit großem Kämpferherz dagegen, gefährlich wurden auch sie nicht. Da lief nach vorne nur wenig, der Spielaufbau geriet zu ungenau, zu viele Abspielfehler und unnötige Ballverluste hemmten die Bemühungen.
So gab es bis zur Pause beiderseits kaum nennenswerte Aktionen, geschweige denn Einschussmöglichkeiten.
Blitzstart
Hakan Gökcek, in Hälfte eins unauffällig, zeigte dann seine Klasse. In der 47. Minute zog er nach Vorlage von Haris Garagic auf und davon und netzte kaltblütig zur Führung der Amas ein.
In der 52. Minute war Gökcek wieder nicht zu halten, kurvte zur Mitte und knallte an die Stange. Den Abpraller konnte Garagic aus aussichtsreicher Position nicht verwerten.
Bei einem aus gut 28 Metern super getretenen Freistoß von Jasmin Fejzic musste Neckam seine ganze Kunst aufbieten, um das Leder über die Latte zu drehen.
Dummes Gegentor
Einen der wenigen Aussetzer in der Amas Defensive nutzten die Gäste in der 64. Minute zum Ausgleich. Der erst kurz zuvor eingewechselte Lamesic bezwang nach einem Freistoß den zu weit vor dem Tor stehenden Stippel per Kopf.
Die erneute Führung der Heimischen vergab nach gefühlvoller Flanke von Marcell Maglica der freistehende Apaydin, der den Ball mit dem Kopf verfehlte.
Danach gab Stadlau noch einmal gehörig Gas, doch die Amas hielten dagegen, waren aber nicht in der Lage aus Kontern Kapital zu schlagen.
Und dann die 92. Minute: Sinan Apaydin nahm sich ein Herz und die richtige Schusshaltung ein und donnerte an die Latte, Neckam hätte keine Chance gehabt.
Fazit: Ein alles in allem doch gerechtes Unentschieden und damit ein Teilerfolg der Blau-Gelben, der ihnen in der nächsten Runde auswärts gegen Gersthof Auftrieb geben sollte.
Stimmen zum Spiel:
Ferdl Fuchs: Wir waren vor dieser Partie sehr angespannt und wussten, dass wir nur mit einer starken Leistung reüssieren können. Vorerst war noch Sand im Getriebe, doch die Burschen haben unglaublichen Kampfgeist und viel Laufarbeit in die Waagschale geworfen und nach der Pause auch spielerisch gute Ansätze gezeigt. Stadlau ist nicht irgendein Gegner, darum bin ich mit dem Resultat zufrieden.
Christoph Fehringer: Persönlich habe ich mich gefreut, nach der Verletzungspause wieder einsatzbereit zu sein. Wir haben lange Zeit nicht ins Spiel gefunden, aber unermüdlich gearbeitet. Die Abwehr ist sehr gut gestanden, denn die Stadlauer wurden uns nur selten gefährlich. Es war ein weiterer Schritt vorwärts.
Aufstellung Vienna Amateure:
Stippl; Dvoracek, Fehringer, Rajic, Tovilovic; Gökcek (ab 73. Düzgün), Maglica, Fejzic (ab 90. Aliju), Jaric (ab 33. Rajkovic); Apaydin, Garagic.
Torfolge:
1:0 Gökcek (47.), 1:1 Lamesic (64.)
