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Erfolgreicher Abschluss 2016

19. November 2016 | Kampfmannschaft zur Übersicht >

Zur Winterpause die frohe Kunde
3 Punkte in der ersten Frühjahrsrunde

Das letzte Spiel des Jahres, leider hat die Sonne die Nebelsuppe über Wien nicht rechtzeitig auflösen können, somit präsentierte sich die Hohe Warte kühl, und vor allem das Spielfeld angesichts der vorangegangenen Regenfälle seifig und herausfordernd. Genug der Jammerei, die Bedingungen sind für beide gleich. Die Aufstellung der Vienna hatte einmal mehr wenig Überraschendes zu bieten, warum auch, die letzten Resultate gaben wenig Anlass für spektakuläre Änderungen.

Defensive Gäste

Das Spiel begann auch wie erwartet, defensive Gäste, die Vienna auf der Suche nach einem Weg durch die Abwehrmauer. Von einer Überraschungstaktik wie es der Sportklub versucht hatte, war jedenfalls keine Rede, im Gegenteil mehrheitlich igelten sich die Niederösterreicher in der eigenen Hälfte ein. Dementsprechend agierten die Außenverteidiger der Vienna sehr hoch, die beiden Innenverteidiger bildeten sozusagen eine Zweierkette.

Dass dies auch gefährlich sein kann, bewies die 6. Minute, nach einem taktisch schlecht gespieltem Aufbau mit folgendem Ballverlust, kollidierte der zurückeilende Rajic mit dem herausrückenden Csandl. Die Gäste konnten aus dieser Unordnung keinen Nutzen ziehen, mehr als ein Eckball schaute dabei nicht heraus.

Vorerst kaum gute Chancen

Gegen die dicht formierte Abwehr tat sich unsere Elf schwer, über die Mitte gab es kein Durchkommen, die besten Ansätze kamen zunächst über die rechte Seite, die Hereingaben von Keles fanden jedoch keinen Abnehmer. Dass die Gäste bei Bedarf auch vor härteren Attacken nicht zurückschreckten war in der 16. Minute zu sehen, als Bachler Kostic rüde stoppte und dafür auch Gelb sah. In der 19. Minute versuchte es die Vienna wieder einmal über die rechte Seite, abermals wurde die Flanke zur Mitte abgewehrt, den Abpraller versuchte Kostic direkt zu nehmen, es gelang nicht nach Wunsch, der Ball rutschte ihm über den Rist.

Das Spiel entwickelte sich zu einem typischen Geduldsspiel, ständiges Anbohren mit der Hoffnung einer Lücke, mit gleichzeitiger Vorsicht keinen Fehler in der Defensive zu begehen. In der 27. Minute fand Keles auf seiner rechten Seite eine Lücke, sein Schuss wurde aber noch zur Ecke abgefälscht. Diese Ecke brachte erstmals auch Gefahr aus einer Standardsituation, letztlich konnten die Gäste aber auf der Linie klären. So einseitig zeitweise das Spiel lief, Unterschätzen einer Gegners ist stets eine Gefahr. So in der 29. Minute, der FCM kam mit einem der seltenen Gegenstöße bis zum Strafraum und zu einem Freistoß aus recht gefährlicher Distanz. Der erste Versuch landete in der Mauer, der Nachschuss von Jovicic flog dann doch weit über das Tor von Kostner.

Die Angriffe werden gefährlicher

In der 34. Minute tauchte die Vienna wieder gefährlich vor dem Tor auf, diesmal war es tatsächlich ein Konter, den Keles energisch vortrug, der letzte Pass war aber etwas zu weit. In der Folge brachte Traiskirchen den Ball nicht aus der Gefahrenzone, letztlich probierte es Stehlik mit einem Schuss aus etwa 20 Meter, der aber das Tor aber knapp verfehlte. In den nächsten Minuten mühte sich Blau-Gelb vergebens um gefährliche Aktionen, die Dominanz trat aber von Minute zu Minute mehr zu Tage. In der 44. Minute rutschte Pospichal auf dem seifigen Terrain aus, der auf Fehler lauernde Kostic kam an den Ball und versuchte es mit einen gefühlvollen Schuss aufs lange Eck. Vergeblich  Siebenhandl ließ sich damit nicht düpieren. Es war aber der Auftakt zu einer druckvollen und für den erfahrenen Keeper der Gäste arbeitsreichen Endphase der ersten Hälfte.

Zuerst versuchte es Csandl mit einer Direktannahme, dies wurde zur Ecke abgewehrt. Im Anschluss dieser Ecke probierte Kurtisi die Verteidigung mit einem Solo entlang der Toroutlinie zu überraschen, der Abschluss scheiterte aber am abermals aufmerksamen Siebenhandl, der im Stile eines Verteidigers per Fußabwehr klärte. Die letzte Chance der ersten Hälfte hatte Keles nach toller Vorabreit von Güclü, auch er scheiterte am gut postierten Keeper der Gastelf.

Der Pfiff zum Pausentee war für die Gäste wohl so etwas wie eine Erlösung, gerade in den letzten Minuten häuften sich die Chancen, der Führungstreffer war eigentlich nur mehr eine Frage der Zeit.

Unverändertes Bild nach der Pause

Eine Pause kann viel verändern, heute aber nicht. Beide Teams kamen unverändert aus den Kabinen. Unverändert auch der Spielverlauf, die Vienna mühte sich gegen eine Abwehrmauer, mal über links, mal über rechts, mitunter, wenn auch vorerst aussichtlos auch über die Mitte. Bei allem Offensivdrang müsste man aufpassen. So brachte ein Ballverlust von Güclü den Gästen eine gute Gelegenheit zum Konter, Koglbauer konnte letztlich noch in letzter Sekunde am Torschuss gehindert werden.

Der Bann ist gebrochen

Wie so oft in solchen Spielen, Geduld war gefragt und wurde auch belohnt. Im heutigen Fall war in der 55. Minute der Bann gebrochen. Einen Freistoß von Güclü verlängert Auss per Kopf unhaltbar für Siebenhandl ins eigene Tor.

Wie würden die Gäste reagieren, mit Offensive und den sich daraus öffnenden Räumen? Oder blieben sie bei der defensiven Grundeinstellung. Nun, eine klare Antwort gab es nicht, ein wenig mehr wurde in die Offensive schon investiert und Räume damit freigegeben. Ein erstes Anzeichen dafür gab es in der 61. Minute, Schibany bediente Kurtisi in der Mitte, dessen Abschluss bereitete Siebenhandl jedoch keine großen Schwierigkeiten. Bei der nächsten hoffnungsvollen Aktion hingegen vertändelte man sich wieder in der dicht gestaffelten Abwehr.

Tolle Reaktion von Kostner

Es war erkennbar, dass die Gäste nicht gewillt waren sich mit einer knappen Niederlage zufrieden zu geben. Die Stürmer standen höher, bei Ballbesitz wurde nachgerückt und zuweilen auch gut kombiniert. In der 69. Minute gelang den Gästen ein schöner Angriff über die rechte Seite, in der Mitte kam Haas frei zum Schuss. Kostner reagierte mit einem tollen Reflex, nach dem Spiel war diesbezüglich auch vom „Save der Herbstsaison“ die Rede.

Souveräne Schlussphase

So sehr die Vienna das Spiel kontrollierte und die besseren Chancen vorfand, diese verhinderte Chance der Traiskirchner war vielleicht spielentscheidend. Wie oft hat man schon eine permanent anrennende Mannschaft gesehen, die dann aus einer Aktion einen entscheidenden Gegentreffer hinnehmen musste.

In der Folge konnte bei allen Offensivbemühungen die Angst vor einem Gegentreffer erkennen, freilich beiderseits, vor allem aber auf Seiten der Gäste. Die waren gefordert, wollten sie Zählbares von der Hohen Warte mitnehmen, und das gelang ihnen letztlich nicht. Im Gegenteil auch in den Schlussminuten hatte die Vienna das Spiel im Griff, der Spielaufbau war angesichts größerer Freiräume flüssiger, der letzte Pass, der nun meist durch die Mitte probiert wurde, gelang vorerst  nicht.  Erst in der 83. Minute fand sich eine Lücke. Maurer rückte wie so oft auf der linken Seite auf, setzte Keles ein, der energisch in die Mitte zog und einen idealen Lochpass auf den gut mitlaufenden Mansbart spielte. Dessen Abschluss ging aber knapp am Tor vorbei. In der 87. Minute kam Kurtisi aus ähnlicher Position zum Schuss, ebenso verzog auch er. In der 87. Minute kam Van Zaanen für Kurtisi. Erwähnenswert vor allem deshalb, weil der Youngster im Stile eines Routiniers einen Gegenstoß der Gäste mit einem taktischen Foul verhinderte, die dafür verhängte Gelbe Karte wird er verschmerzen. Es war dies die einzige gefährliche Aktion, ansonsten blieb ein Sturmlauf der Gäste aus, alle Versuche diesbezüglich wurden von der Vienna im Keim erstickt.

Mit dem Schlusspfiff durfte sich Blau-Gelb über verdiente 3 Punkte freuen, dass der einzige Treffer aus einem Eigentor resultierte darf die Freude nicht trüben, gerade in solchen Spielen ist das Glück ein entscheidender Faktor. Der andere Faktor ist eine solide Teamleistung, die dem Gegner gar keine Möglichkeit gibt, ein Spiel zu drehen. In dieser Hinsicht hat die Vienna heute überzeugt.

 

Aufstellung Vienna: Kostner; Maurer, Krisch, Csandl, Rajic; Stehlik, Güclü; Kostic (72. Lenko), Kurtisi (88. Van Zaanen), Keles; Schibany (75. Mansbart),

Torfolge: 1:0 (55.) Auss (Eigentor)

Gelbe Karten: Van Zaanen (90 +1. Unsportlichkeit)

Care Energy Naturarena Hohe Warte, 740 Zuschauer