Das erste Ziel dieses Spiels war vor Spielbeginn bereits erreicht, die Tabellenführung wurde dank des etwas überraschenden Sieges von unserem Nachbarn aus Hernals gegen Ritzing bereits verteidigt. Nun konnte man etwas befreiter die Ziele neu definieren. Die Tabellenführung festigen und ausbauen, idealerweise mit einer Bestätigung der letzten Leistungen. Kein einfaches Unterfangen, zumal Trainer Kleer im Offensivbereich umbauen musste, da er den gesperrten Kostic nicht zur Verfügung hatte, zudem auch noch Sütcü verletzt nicht dabei. Dafür war Mensur Kurtisi zumindest auf der Bank wieder dabei, einen Einsatz von Beginn an wollte man nach seiner Verletzung noch nicht riskieren. Die Lösung sah aus wie folgt: Die übliche Viererkette mit Krisch und Katzer in der Innenverteidigung, Rajic und Maurer an den Außenpositionen, die beiden Sechserpositioen wurden mit Csandl und Güclü besetzt. Im offensiven Mittelfeld sah man Van Zaanen in der Mitte, Alanko auf links und Stehlik auf der rechten Außenbahn.
Verheißungsvoller Beginn
Die ersten Minuten verliefen durchaus zur Zufriedenheit der Vienna Anhänger, Die Heimelf zog sich mit ihren beiden Viererketten weit zurück und überließ der Vienna zunächst das Spiel. Die Vienna versuchte es mit geduldigem Spielaufbau, mit überraschenden Pässen in die Tiefe, die vor allem auf der rechten Seite auch für Gefahr sorgten. In der 3. Minute wurde Maurer lanciert, sein Pass in die Mitte kam gefährlich, Schibany traf den Ball nicht voll, Alanko kam nicht mehr rechtzeitig an den Ball.
Admira Juniors wurden stärker, aber kaum gefährlich
Nach etwa 10 Minuten trauten sich die jungen Admiraner mehr zu, die Mittelfeldviererkette rückte auf und auch die beiden Spitzen störten den Spielaufbau früher. Nach der anfänglichen Umklammerung konnten sich die Südstädter jedenfalls befreien, und mit ihrer zusehends forscheren Spielweise im Mittelfeld phasenweise sogar ein Übergewicht erarbeiten. Sie erwiesen sich dabei als quirlige und auch spielfreudige Mannschaft, allerdings war die physische Überlegenheit der Vienna augenscheinlich, insbesondere in und um den gegnerischen Sechzehner konnten sich die jungen Admiraner kaum einmal durchsetzen.
Zudem machte sich die Vienna das Leben auch mit einigen Schlampigkeitsfehlern das Leben schwer, der Ball lief im Mittelfeld jedenfalls nicht nach Wunsch. Gelang einmal eine Aktion, wurde es sofort gefährlich. Wie in der 23. Minute, Csandl mit einem guten Wechselpass auf die rechte Seite zu Schibany, dessen Pass zur Mitte konnte zunächst von Alanko nicht angenommen werden, und letztlich schoss Van Zaanen über das Tor. Die Situation zeigte, dass die Vienna nun mit etwas mehr Variabilität den Gegner wieder unter Druck zu setzen versuchte. Schibany wich immer wieder aus, teilweise eben auf die rechte Seite, mitunter ließ er sich auch etwas hinter die aufrückenden Stehlik, Alanko oder Van Zaanen zurückfallen. Entscheidende Erfolge brachte aber auch dies nicht. Somit näherte sich das Spiel ohne große Höhepunkte der Halbzeit.
Comeback von Kurtisi nach der Pause
Trainer Kleer reagierte auf die unrund wirkende Vorstellung in der ersten Hälfte und brachte Kurtisi anstelle des bemühten Van Zaanen. Schon in der ersten Aktion nach der Pause sorgte Kurtisi für Bewegung im gegnerischen Strafraum, kam letztlich aber nicht zu einem erfolgreichen Abschluss. Der grundsätzliche Charakter des Spiels hatte sich kaum geändert, die Präsenz von Kurtisi machte sich aber bemerkbar. Der Spielaufbau wirkte nun besser aufeinander abgestimmt und somit etwas flüssiger.
Entscheidung in der 55. Minute
In der 55. Minute drang Stehlik in den Strafraum ein, Kurtisi kam zwar nicht an den Ball, sorgte aber für Verwirrung in der Abwehr, Schibany nützte diese und bugsierte das Leder aus kurzer Distanz an Keeper Verwüster vorbei zur Führung über die Linie.
Nun hatte die Vienna die beste Phase und drückte aufs Tempo - die nächste Chance hatte Alanko alleinstehend vor dem Tor, doch Verwüster glänzte mit einer Fußabwehr.
Nur kurz darauf vergab Schibany eine Riesenchance auf die Vorentscheidung, nach einem fatalen Rückpass überlief er den Tormann, setzte den Ball aber ins Außennetz.
Der Widerstand der Heimelf war jedoch keineswegs gebrochen, im Gegenteil sie bekamen nun auch Kurtisi in den Griff, zudem sorgte der eingewechselte Löffler für mehr Ordnung im Mittelfeld und auch für den einen oder anderen initiativen Pass. Der beste davon brachte Oppong hinter der Abwehr in Stellung, Kostner antizipierte hervorragend und war rechtzeitig herausgelaufen.
Zerfahrene Schlussminuten
Die letzten 20 Minuten konnten die Zuseher nicht begeistern. Admira bemüht, es gab viele Zweikämpfe und dementsprechend wurde der Spielfluss oftmals auch durch Foulpfiffe unterbrochen. Fallweise konnten die Juniors auch recht gefällig Angriffe aufbauen, spätestens aber am gegnerischen Sechszehner waren sie am Ende mit ihrem Latein, im Strafraum waren sie schlichtweg nicht in der Lage die Verteidiger zu überwinden. Auf der anderen Seite ließen die jungen Admiraner aber auch kaum Raum für Konter und notfalls wurden solche auch mit entsprechend notwendigen Fouls unterbunden.
Zwei Aktionen in den Schlussminuten sorgten noch für etwas Aufsehen, auf der einen Seite verschätzte sich Kostner bei einer Flanke nach einem Freistoß, der Ball war letztlich aber zu hoch angetragen und fand dementsprechend auch keinen Abnehmer. Andererseits kam in der Nachspielzeit Stehlik im Strafraum zum Abschluss, sein scharfer Schuss wurde von Verwüster über die Latte gelenkt.
Letztlich durfte sich die Vienna Family über weitere 3 Punkte und somit über einen 4 Punkte Polster an der Tabellenspitze freuen. Spielerisch blieb heute vieles Stückwerk, der Sieg basierte auf solider Abwehrarbeit, bei der die Routine und die physischen Überlegenheit besonders augenscheinlich war. Und natürlich, unsere Optionen im Angriff sind immer für ein Tor gut.
Aufstellung Vienna: Kostner; Maurer, Krisch, Katzer, Rajic; Csandl (80. Toth), Güclü ; Alanko (61. Sahintürk), Van Zaanen (46. Kurtisi), Stehlik; Schibany
Torfolge: 0:1 (55.) Schibany;
Gelbe Karten: Schibany (11. Foul), Maurer (77. Foul)
BSFZ Arena, Südstadt, 200 Zuschauer (150 Vienna Fans)